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Herausforderung Zukunft

Alternative Energie für Kaltern

Unter der Leitung des Brixner Architekturprofessors Andreas Gottlieb Hempel erarbeiteten Studenten des Winterseminars 2008/09 der Hochschule für Technik, Stuttgart, im Rahmen eines Europaprojekts Konzepte und Vorschläge für die Zukunftsidee „ Alternative Energien für Kaltern“. Anlass des Projektes „ Alternative Energien für Kaltern“ ist die Suche nach alternativer Energieversorgung für die öffentlichen Gebäude von Kaltern. Die Verwendung erneuerbarer Energien durch die Gemeinde soll die privaten Haushalte anregen, sich einer solchen Versorgung anzuschließen um von fossilen Energieträgern unabhängig zu werden.

Das Projekt startete am 24. September 2008 mit einer zweitägigen Architekturrundfahrt für die Studenten der technischen Hochschule. Einige interessante Objekte in Südtirol wurden besichtigt:

Das Heizwerk in Klausen, die Kellereien Manincor, Hofstätter, der Neubau der Kellerei Tramin, Energiesparhäuser – Konzepte in Kaltern und die öffentlichen Gebäude von Kaltern.

Am 26. September wurde den Studenten dann, im Rahmen eines Seminars die besondere Situation von Kaltern dargestellt und erläutert. Gemeindereferent Robert Sinn sprach dabei in seinem Referat über „ Kaltern – Vision und Leitbild für alternative Energien“, Landesrat Michl Laimer erklärte die „Energiepolitik in Südtirol“, Energieberater Oscar Dibiasi referierte über „Der Fall Kaltern – weg von fossiler Energie“, Architekt Michael Tribus erläuterte die Sanierung des Ex–Postgebäudes zum Klima–Passivhaus, Dr. Luigi Minach sprach über „Emissionen und die Umwelt – eine gewaltige Aufgabe“, es folgten weitere Referate zum Thema „Energieeinsparung“.

Insgesamt 18 Studenten bildeten vier Arbeitsgruppen und arbeiteten ein halbes Jahr lang an Konzepte für eine alternative Energieversorgung in Kaltern. Am 27.März 2009 war es so weit und mit Spannung wurden die Projekte der Studenten von der Jury erwartet. Vier Projekte standen zur Auswahl:

  1. Unter dem Motto „Europa - Projekt 2009 Kaltern am See“ wurde ein Kombinationskraftwerk mit Tiefengeothermie und einer Hackschnitzelanlage für die Produktion von Strom und Wärme vorgestellt.
  2. „Kaltern, die energieautarke Marktgemeinde”, unter diesem Motto wurde für die Produktion von Wärme ein Holzvergasungskonzept mit Holzkohle – Gewinnung vorgestellt. Aus Quellwasser wird Strom gewonnen.
  3. „Die Null-Energie-Gemeinde Kaltern“, unter diesem Motto wurde ein Konzept vorgestellt, das Energieeinsparung durch Sanierung erreicht, unterstützt von Solarthermie, Hackgutanlage, Geothermie und Biogasanlage. Strom wird dabei durch Biomasse und Photovoltaik produziert. Auch ein Aufklärungskonzept für die Bevölkerung mit einem Energiesparpfad (kleine Windkraftanlagen, Auflade - Station für Elektrofahrräder, usw.) ist vorgesehen.
  4. Unter dem Motto „Europaprojekt 08/09- Kraftwerk Kaltern -Natürliche Energie“ wurde eine Holzhackschnitzelanlage mit Kurzzeit-Wärmespeicher und einer KWK-Nutzung (Kraftwärmekopplung – Wärme und Stromproduktion) vorgestellt. Bonus-Card für Benutzer, Vergünstigungen im alltäglichen Leben beim Anschluss an das Heiznetz sind vorgesehen.

Nach einer ausführlichen Bewertung der Projekte, einigte sich die Jury für das Projekt Nr. 3 als Hauptsieger. Entscheidend dafür war die Energieeinsparung durch Sanierung, die nicht verbrauchte -Energie braucht auch nicht ersetzt zu werden. Die weiteren Projekte gelangten mit gleichem Punktestand alle auf dem zweiten Platz, da jedes Projekt interessante Lösungsansatze zum Energieproblem beinhaltete.

Oscar Dibiasi